Glitchmachines Palindrome – Granular Sampler
Jetzt habe ich Glitchmachines Palindrome näher anschauen dürfen.
Das ist ein Granular Sampler mit 4 identischen Engines und 4 Stimmen. Das Prinzip ist „simpel“ erklärt, nämlich diese: 4 Samples starten gleichzeitig an einer beliebigen Stelle und werden per Granular-Engine zu einer einstellbaren Länge angeregt zu spielen.
8 (ACHT!!) Hüllkurven dienen dazu diese Parameter zu animieren –
Man schiebt sie auf die Zielparameter wie Länge, Startpunkt, Tonhöhe und zeichnet sie ein oder nutzt den Hauptscreen in dem alle Fahrten auf einmal zu sehen sind von Punkt zu Punkt und kann dort noch die Ansicht mit Linien wählen. Dann kommt ein Filter mit einigen Modes, die ein Filter sonst nicht immer hat – zB Delay oder Ringmodulation – aber natürlich auch Tiefpass etc:
Das alles hat man 4x und unten sind noch Amp-Hüllkurve und ein paar „Presetfahrten“ zum anklicken, eigentlich ein paar Hüllkurvenvoreinstellungen für alles, die man sich mehrdimensional vorstellen muss, da sie ja alle gleichzeitig loslaufen. Dadurch fährt man beliebig vor & rückwärts durch das Sample in einer beliebigen Geschwindigkeit und kann Tonhöhe, Lautstärke und Panorama ebenfalls noch steuern. Am Ende gibt es noch ein kleines Hallgerät.
Wenn man das alles 4x gemacht hat, hat man schöne komplexe Verläufe.
Sehr schön ist aber auch die Zufallspage, in der jede Sektion einzeln verzufallt™ werden, und das sieht dann so aus – einfach drauf klicken und die entsprechende Stelle oder „alles“ in einer Baugruppe oder wirklich alles wird verändert.
Wer einen VSynth suchte, hier ist er in Software – allerdings – es bleibt schon bei 4 Stimmen. Die Leistungsanzeige bleibt auf einem iMac auf 5-6% mit allen Stimmen – das ist also nicht sonderlich hungrig. Es macht Spaß und ist für Glitch, IDM und Frickelelektronik super – aber auch für Spezialeffekte für Ambient-Tracks schwer beeindruckend oder zumindest interessant, auch Loops und Beats kann man reinwerfen und damit etwas tun – das Sample wird oben ausgewählt und die kompletten Patches unten benamst™ und geladen – Eigentlich einfach – habs in 1 Minute verstanden, sollte also einfach sein für jeden hier.
und was kostet das? 299€? 199€? 99€? Nein, 69€ – das ist nicht nur fair, das ist günstig. Ich kann es empfehlen für alle, die auf jeder DAW mal etwas anderes tun wollen und es gibt keinen Schnickschnack, es ist direkt und klar und einfach gemacht, allerdings sind die 8 Hüllkurven alles andere als „simpel“, die Ergebnisse sind also nie lahm oder öde. Wer einen LFO braucht kann übrigens einfach eine Hüllkurve malen die hin und her Bewegungen hat und diese entsprechend durchfahren.
Die Erklärung was es tut sollte schon gut erklären, wer es braucht – Filmusiker, Kopfkinomaler, Träumer, Beatexperimentalisten und Nerds. EDM macht man damit wohl eher nicht – das ist kein Sylenth, is klar – oder?
Note: Glitch Machine wird übrigens in einem Wort geschrieben – Glitchmachines!